DIE ENTSTEHUNG

WIE ENTSTEHT ALKOHOL?

Alles beginnt mit dem Rohstoff Obst. Um einen hochwertigen Edelbrand herzustellen, bedarf es eines einwandfreien, reifen Obstes.

Dieses wird – von Stängeln, Rispen und dergleichen befreit – in der Rätzmühle zerkleinert, um den Gärprozeß zu erleichtern.

Die so entstandene „Maische“ wird mit Reinzuchthefe versetzt, die den Fruchtzucker in Alkohol umwandelt. Um ein Gelieren der Früchte in der Maische zu verhindern , wird das Enzym „Pectinase“ zugegen; damit bleibt die Maische flüssig. Meist ist die Maische zu wenig sauer, was durch Beigabe von reiner Zitrussäure ausgeglichen wird; schließlich brauchen die Hefen für ihr Wachstum einen bestimmten Säuregrad (Idealwert 3,5 pH).

Nun beginnt der Gärprozess, der durch ein unüberhörbares Blubbern auch akustisch wahrnehmbar ist. Beim Gärprozess wird nämlich Kohlendioxydgas (CO2) frei, das sich über den Gärspund Luft verschafft. Ansonsten frisst die Hefe den Zucker in der Frucht auf und wandelt ihn in Alkohol um. Dieser Vorgang dauert 4 – 6 Wochen.

Alkohol ist eine Sauerstoff-Wasserstoff-Verbindung (OH). Trinkbarer Alkohol ist mit einem Ethyl Molekül angereichert; dieses wiederum besteht aus 2 Kohlenstoff–(C) und 5 Wassserstoff-(H) Atomen. Deshalb spricht man beim Schnaps von Ethylalkohol oder Ethanol im Gegensatz zum gesundheitsschädlichen Methylalkohol oder Methanol, dem so genannten Vorlauf.

Dessen Siedepunkt ist bei 64.7 °C; er wird als erstes flüchtig – daher Vorlauf. Ethanol, reiner, genießbarer Alkohol, hat einen Siedepunkt von 78,5 °C, d.h. bei dieser Temperatur siedet oder kocht der flüssige Alkohol und wird dampfförmig.

Beim Destillieren wird der Dampf wieder abgekühlt (kondensiert); der Alkohol kehrt in seinen ursprünglichen Aggregatszustand zurück und wird flüssig. Hier handelt es sich um den Mittellauf – das Herzstück beim Brennen.

Was danach noch aus der Brennblase kommt, ist weniger konzentrierter Alkohol – trinkbar, aber fade – der Nachlauf.

Ihr Günter Preuß